Team des Arbeitskreises Asyl freut sich über Erfolg und die Überwindung vieler Hindernisse
(AKA) Es ist vollbracht! Das Internet läuft. Und zwar in beiden Gemeinschaftsunterkünften und in Breitbandqualität. Für viele eine scheinbare Selbstverständlichkeit in heutiger Zeit. Doch für die beiden Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge in Griesheim war dies lange Zeit ein weit entferntes Ziel. Zwar hatte der Betreiber in einem der Häuser Internet bereitgestellt, aber die bis Jahresbeginn technisch möglichen 6 Megabit pro Sekunde reichten für die Ansprüche von über 180 Nutzern nicht aus. In der zweiten Unterkunft gab es zwar zuvor einen bestehenden Internetanschluss und WLAN-Versorgung (Hotel Aron), beides musste jedoch aus Brandschutzgründen entfernt werden. Anderthalb Jahre voller Hürden und Hindernisse, Hoffnungen und Rückschläge dauerte es, bis das ausdauernde Team von Freiwilligen des Arbeitskreises Asyl es geschafft hatte. Dank der Unterstützung der Betreiber und der Stadt Griesheim gibt es nun in beiden Gebäuden Internetanschlüsse und WLAN-Empfang mit einem Übertragungsvolumen, das der Nutzung durch insgesamt rund 350 Bewohner entgegenkommt.
Sprachkurse und Bewerbungen nur online
„Man denkt vielleicht, das ist ein Luxus, aber Internetzugang ist für die Integration äußerst wichtig. So sind z.B. Sprachkurse von der Agentur für Arbeit und anderen Institutionen als Online-Kurse ausgelegt. Auch bei der Job- und Wohnungssuche sowie für Bewerbungen geht heute ohne Internetzugang gar nichts mehr“, betont Andrea Struth vom Helferteam Arbeit und Ausbildung. Nicht zu vergessen der emotionale Faktor, sprich der Kontakt mit Familie und Freunden, die in der alten Heimat leben.
Unterschiedliche Zuständigkeiten als Ursache
Warum hat das Ganze nun 1,5 Jahre gedauert? Es hing im Wesentlichen damit zusammen, dass der Kreis als Vertragspartner für die Betreiber der Unterkünfte diese nicht verpflichtet hat, in den Gebäuden Internet bereitzustellen. Die Stadt Griesheim dagegen hat mit dem Betrieb nichts zu tun. Hinzu kam, dass es bis vor wenigen Monaten nicht überall in Griesheim Breitband-Internet gab und es somit auch rein technisch in der Straße, in der die beiden Gebäude stehen, grundsätzliche Schwierigkeiten gab.
Erster Anlauf mit Richtfunk
Dennoch hat das Team der Ehrenamtlichen seit 2015 mit Ausdauer und immer neuen Anläufen versucht, eine Lösung für beide Häuser zu erzielen. Dazu zählte der anfängliche Versuch, eine Richtfunklösung zu schaffen, um die Datenübertragungsquote zu erhöhen. Dies erwies sich aus Kostengründen als nicht realisierbar. Darüber hinaus zog der Landkreis in Sachen Bereitstellung von Internet nicht mit – unter anderem aus Sorge vor einer missbräuchlichen Nutzung, Stichwort Störerhaftung.
Nach 18 Monaten: Ende gut, alles gut
Doch Ende gut, alles gut. Nach dem Einzug des schnellen Internets in Griesheim Anfang 2017 konnte mithilfe der aktiven Unterstützung der Stadt Griesheim und der Betreiber der Unterkünfte eine Lösung geschaffen werden. Die dort untergebrachten Flüchtlinge sind glücklich, nach über 18 Monaten einen funktionierenden Internetzugang über WLAN nutzen zu können. Die bereits in kleineren Wohnungen untergebrachten Flüchtlinge kümmern sich selbst um Internetzugang, finanzieren diesen auch selbst.
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