Flüchtlingskinder im Fahrerhaus vom 40-t-LKW

Lebensgefahr durch toten Winkel

(LK) Das Verkehrsteam des Arbeitskreises Asyl Griesheim, unter der Leitung von Hans-Peter Klink, hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und am Sonntag, den 7. August 2016, ein volles Programm zum Thema Verkehrserziehung für die Kinder von Asylsuchenden auf die Beine gestellt. Für diesen wichtigen Termin konnten einige Kooperationspartner, wie die Verkehrswacht DA-DI, Stiftung Gelber Engel und die Speditionsfirma ITL-Schnitzer aus Münster gewonnen werden.

 

Foto: AKA/Angela Israel

 

Das Verkehrsteam stellte an diesem Tag auch sein neues Mitglied "Lucie" vor: Lucie, ein winkendes Mädchen aus Holz, wird in der Bunsenstraße 24 Stunden am Tag die Autofahrer auf die dort wohnenden Kinder aufmerksam machen. 

 

Sie ist nicht zu übersehen  in ihren schönen grünen Farben. Sie ist ein Produkt von Else Rossmann und Ingrid Schupp von der Malerwerkstatt der Kunstinitiative des Kulturvereins Griesheim.

 

Nachdem die Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren, unter dem wachsamen Auge von Uwe Kiewitt vom örtlichen Polizeirevier mit ihren Rädern das Slalom fahren und schnelles Bremsen in einem Parcours übten, durften sie  kindgerechte Filme zum Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ anschauen.

 

Der Höhepunkt aber war die Ankunft von einem hupenden 40-t-LKW. Am Lenker saß Michael Jeske mit Frau und seinen zwei kleinen Kindern. Er half später jedem einzelnen Kind hoch ins Fahrerhaus. Auch Speditionschefin Sonja Schnitzer lies es sich nicht nehmen, persönlich zu kommen. Sie ist gut bekannt mit Bärbel Schmidt, Asylbeauftragte der Stadt Griesheim mit Büro in der Bunsenstraße. Bärbel Schmidt hatte auch die Idee, einen richtig großen LKW anzufragen.


Rund um den LKW wurden Hütchen aufgestellt, die den toten Winkel markierten, in diesem Bereich wurden die Kinder aufgestellt, mittlerweile mit einer nagelneuen Warnweste ausgestattet. Die Eltern  durften nun auf den Fahrerbock und konnten sich davon überzeugen, dass ihre Kinder durch den toten Winkel vom Fahrersitz aus nicht zu sehen waren. Dies hatte eine überzeugende Wirkung, wie man an so manchem Gesichtsausdruck erkennen konnte. 

Im Winter solle es dann noch zwei Theorieeinheiten  für die Schulpflichtigen Kinder geben.

 

Alle hatten an diesem sonnigen Samstag  viel Spass. So kletterte Vereinsvorsitzende vom Förderverein, Christel Johann-Eggers auch in das Führerhaus und betätigte die recht laute Hupe.

 

Die Initialzündung zu der Idee "Verkehrstraining für Flüchtlingskinder", kam von einem besorgten LKW-Fahrer einer im Industriegebiet ansässigen Firma. Er äußerte die Angst, einmal ein Flüchtlingskind zu überfahren, wenn diese nicht besser aufpassen würden. Deren Sorglosigkeit ist auch dem Umstand geschuldet, dass es solche LKW in ihrer unmittelbaren Lebenswelt früher nicht gab. 

Somit mit hat das Verkehrsteam des Arbeitskreises Asyl einen wichtigen Beitrag, nicht zuletzt auch für die LKW-Fahrer, geleistet.

 

Lutz Kramer

Foto: AKA/Angela Israel

 

Foto: AKA/Angela Israel

 

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